Nach tagelangem Regen schien am Sonntag, 12. März die Sonne und lud zur Wanderung am Dreiländereck ein. Nach kurzer Anfahrt zum Ausflugslokal Bokkerijder startete die Gruppe mit 25 Personen. Es ging auf dem Viergrenzenweg, einem breiten bequemen Weg los, vorbei am Labyrinth und anschließend am Baudouinturm, einem Aussichtsturm auf belgischem Gebiet, der einen herrlichen Ausblick bietet.
Viergrenzenweg deshalb, weil von 1816 bis 1919 es kein Dreiländereck war, sondern durch das kleine nur 3,5 km² große Neutral-Moresnet ein neutrales Territorium, das als Mikrornation zwischen dem Vereinigten Königreich der Niederlande bzw. Belgien und Preußen bzw. dem deutschen Reich 7 Km südwestlich von Aachen gelegen, als viertes Land existierte mit gerade mal 258 Einwohnern. Daran erinnern noch die vier Grenzsteine am großen Aussichtsturm.
Wir folgten der roten Route 2 und trafen auf den Pilgerweg von Moresnet mit den Wegekreuzen. Schließlich kamen wir auf einen Weg, der durch deutsches Gebiet entlang eines alten Bauerngehöftes führt. Nach knapp 2 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt, dem Restaurant Bokkerijder.
Zum Namen des Restaurants ist folgendes zu berichten: Bokkenrijders waren der Überlieferung nach eine Bande, die zwischen 1730 und 1780 im Raum Limburg, Schinnen und Herzogenrath aktiv war. Limburg stellte damals noch ein zusammengehöriges Gebiet dar, während es heute auf drei Staaten aufgeteilt ist. Da die Bockreiter oft ihre Beute an die Armen verschenkten, wurden sie auch Robin-Hood-Bande der Niederlande genannt.
Zu unserer Freude trafen wir auf noch mehr Mitglieder, denen nur die Wanderung zu anstrengend war, aber die anschließende Geselligkeit genießen wollten. Ich freue mich schon jetzt auf die Herbstwanderung und hoffe wieder auf große Resonanz.
Bärbel Pelzer